Historie
1874
1/4
2024
Im Zertifizierungsprozess bei VdS: Der erste Smart Sprinkler
1/4
19. Jahrhundert
Industrialisierung trifft auf Elektrifizierung
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte die Industrialisierung zur Entstehung großer Gewerbebetriebe. Viele Menschen und hohe Sachwerte trafen darin auf kleinem Raum zusammen. Mit zunehmender Elektrifizierung entstanden zudem neue Brandgefahren. Diese Entwicklungen machten neue Ansätze im Brandschutz erforderlich. Zunächst wurden in US-amerikanischen Webereien erste Varianten automatischer Löschanlagen installiert. Deren Funktionsprinzip, bei dem Baumwollfäden die Verschlüsse von Rohrleitungen sicherten und bei Feuer wegbrannten, erwies sich jedoch als unzuverlässig.
1874
Patentanmeldung durch Parmelee
Am 11. August 1874 erhielt der amerikanische Industrielle Henry S. Parmelee (1846-1902) das Patent für seine Entwicklung einer Konstruktion, bei der die Auslässe der Rohre für Löschwasser durch das Schmelzen einer Metall-Legierung freigegeben wurden. Damit war das Prinzip der modernen Sprinkleranlage geboren, die bis heute oft ein wichtiger Baustein in Brandschutzkonzepten ist. Als erstes stattete er das Gebäude seiner Klavierfabrik „Mathushek Piano Manufacturing Co.“ in New Heaven, Connecticut, mit den neuartigen Sprinklern aus – weitere folgten.
1881
Versicherungen unterstützen Verbreitung
Nachdem die Versicherungsgesellschaften in den USA den großen Nutzen dieser innovativen Technik erkannten, forcierten sie die Installation entsprechender Anlagen und trugen so wesentlich zu ihrer Verbreitung bei. Ab 1881 begannen die Versicherungen zunächst in Großbritannien und später auch in ganz Europa damit, die Errichtung von Sprinkleranlagen mit Nachlässen auf die Versicherungsprämien zu honorieren.
1890
Technik schreitet voran
Die technische Grundlage des Sprinklers bot noch Raum für einige Detailverbesserungen. Das erkannte unter anderem Frederick Grinnell (1836-1905), der in der Fertigung von Brandschutztechnik aktiv war. Er erwarb eine Lizenz für die Konstruktion von Parmelee und ersetzte dessen Schmelzlot-Vorrichtung durch eine Glasampulle. In der Ampulle befand sich eine Flüssigkeit auf Basis von Glycerin, die bei einer definierten Temperatur durch den steigenden Innendruck zerbarst und damit das Löschwasser freigab. Noch heute arbeiten viele Sprinklerköpfe nach diesem Prinzip.
2/4
Entwicklung in Deutschland
Vorläufer von VdS übernimmt erste Sprinklerüberwachung
Ab 1884 begann sich die Sprinklertechnik auch in Deutschland zu etablieren – bis 1912 zählte man rund 200 Anlagen. Unter dem Begriff „Feuerlöschbrause“ verbreiteten sich Sprinkler zunächst in großen Industriebetrieben, vor allem in Mühlen oder in der Textilverarbeitung. Von Beginn an waren die historischen Wurzeln von VdS eng mit dieser Entwicklung verbunden.
3/4
Mit der wachsenden Anzahl von Sprinkleranlagen, wuchs die Erkenntnis, dass diese regelmäßig gewartet und herstellerunabhängig überprüft werden müssen. Der Verband Deutscher Privat-Feuerversicherungs-Gesellschaften beschloss daher 1904 die Gründung einer Sprinkler-Kommission. Bald darauf erschienen die ersten „Vorschriften für den Sprinklerüberwachungsdienst“ im Jahr 1908 und die Sprinklerüberwachungsstelle der privaten Feuerversicherer wurde gegründet – der direkte Vorläufer der technischen Prüfstelle bei VdS.
VdS und der Sprinkler